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Monotasking: Warum das Gegenteil von Multitasking uns wirklich produktiver macht
Multitasking gilt als Must-have. Wer viele Dinge gleichzeitig erledigt, wirkt leistungsfähig, belastbar und effizient. Vor allem im Joballtag wird Multitasking oft als Stärke gesehen – nicht selten ist es sogar Teil von Bewerbungsgesprächen.
Aber was, wenn genau das Gegenteil der Schlüssel zu mehr Effizienz, Qualität und Zufriedenheit ist?
Willkommen beim Monotasking – dem bewussten Fokussieren auf eine einzige Aufgabe zurzeit.
Klingt langweilig? Ist es nicht. Es ist schlichtweg effektiver – und gesünder.
Multitasking – eine weit verbreitete Illusion
Unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, mehrere komplexe Denkprozesse parallel auszuführen. Klar: Musik hören beim Putzen oder telefonieren beim Aufräumen funktioniert – das sind Routinetätigkeiten. Aber sobald eine Aufgabe mehr Aufmerksamkeit erfordert, wird’s kritisch.
Denn echtes Multitasking bedeutet nicht, dass wir zwei Dinge gleichzeitig tun – sondern, dass wir ständig zwischen ihnen hin- und herwechseln. Dieser ständige Wechsel kostet Zeit, Energie – und Konzentration.
Was Monotasking so wirkungsvoll macht
1. Monotasking ist schneller
Ein kleines Gedankenexperiment:
Schreibe abwechselnd die Buchstaben deines Namens und die eines Freundes oder einer Freundin auf. Dann schreibe beide Namen nacheinander, jeweils vollständig.
Ergebnis: Beim zweiten Versuch bist du schneller – weil dein Gehirn fokussiert und ohne Sprünge arbeiten kann.
2. Monotasking ist effizienter
Wer sich auf eine Aufgabe konzentriert, macht weniger Fehler – besonders die berüchtigten Flüchtigkeitsfehler entstehen oft durch Ablenkung und ständiges Kontextwechseln.
3. Monotasking macht zufrieden
Wer vieles gleichzeitig anpackt, hat schnell das Gefühl, am Ende „nichts richtig geschafft zu haben“. Monotasking hingegen bringt Struktur und Fokus – und damit häufiger echte Erfolgserlebnisse.
So gelingt dir der Einstieg ins Monotasking
Gerade zu Beginn braucht es etwas Disziplin – aber die Wirkung ist spürbar. Hier ein paar Tipps für deinen Alltag:
Setze dir klare Prioritäten
Welche Aufgaben sind wirklich wichtig? Was muss zuerst erledigt werden? Erstelle dir idealerweise am Abend vorher oder morgens beim Kaffee eine To-do-Liste mit klarer Reihenfolge.
Eliminiere Ablenkungen bewusst
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Checke E-Mails nur zu festen Zeiten und schalte Benachrichtigungen aus.
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Nutze den „Nicht stören“-Modus deines Smartphones.
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Kommuniziere mit Kolleg:innen, dass du dich konzentrieren möchtest.
Halte durch – bis es Routine wird
Monotasking ist eine Umstellung – und braucht Übung. Bleib dran: Mit der Zeit fällt dir das Fokussieren immer leichter.
Fazit
Monotasking ist kein Rückschritt – sondern eine Rückbesinnung
In einer Welt, die ständig schneller wird, kann Monotasking fast wie ein Akt der Selbstfürsorge wirken. Es geht nicht darum, weniger zu schaffen – sondern besser, bewusster und nachhaltiger.
Du musst nicht alles gleichzeitig machen. Fang einfach mit einer Sache an. Und dann: Fokus an, Welt aus.